June 2025 - July 2025 - Kulturzentrum Englische Kirche, Bad Homburg
Taunus-Nachrichten
BAD HOMBURG
Kultur12.06.2025
Fünf Künstlerinnen präsentieren ihre Kunstwerke mit „Attitüde“
Susana Infurna Buscarino malt großformatige Bilder, wie hier „Sweet November“, und kombiniert dabei viele unterschiedliche Materialien. Foto: jas
Bad Homburg (jas). Die beiden älteren Damen sind braungebrannt. Entspannt sitzen sie in ihren Stühlen am Strand, genießen den blauen Himmel, die Wärme, die Sommersonne. Jene im blauen
Badeanzug liest Zeitung, ihre Begleiterin im gelben Kleid streicht sich gedankenverloren die grauen Haare hinters Ohr und lässt ihren Blick in die Ferne schweifen. Obwohl nichts weiter passiert,
hält das Bild von Sabine Gieshoff die Augen des Betrachters fest. Ein kleiner alltäglicher Moment, in leuchtenden Farben auf Leinwand gebannt. In einer Welt, die von Hektik, Stress und Eile
geprägt ist, schaffen die Werke der Darmstädter Künstlerin Raum für Kontemplation und persönliche Entfaltung. Und sie zeigen noch etwas: Attitüde.
Dieser Begriff ist der Titel einer Ausstellung, zu der die Gruppe „TapetenWechsel“ – fünf Künstlerinnen aus der Rhein-Main-Region – derzeit in das Kulturzentrum Englische Kirche einlädt. Nach
mehreren erfolgreichen Bilderschauen, zuletzt 2024 in der Burg Kronberg, stellt das künstlerische Quintett nun erstmals in der Englischen Kirche aus.
Die Arbeiten von Ulrike Gaiser, Sabine Gieshoff, Susana Infurna Buscarino, Kathrin Lieske und Alexandra Kapogianni-Beth spannen einen faszinierenden Bogen zwischen verschiedenen Techniken, Stilen
und Ausdrucksformen. Von strukturierten Oberflächen über abstrahierte Naturimpressionen bis hin zu konkreten Alltagssituationen findet sich bei den fünf Frauen eine reiche Palette an
Ausdrucksmöglichkeiten. Das Thema „Attitüde“ bietet den Künstlerinnen Raum für vielfältige Interpretationen. Und jede von ihnen nähert sich dem Begriff, der eine innere Haltung, Gefühle und die
Reaktion auf Dinge bezeichnet, auf ganz unterschiedliche Art und Weise – durch kraftvolle Gesten, subtile Nuancen oder fragmentarische Darstellungen. Immer wieder beleuchten die Künstlerinnen in
ihren Werken die Position des menschlichen Seins in Wechselwirkung mit seiner Umgebung und der Verbindung zur Natur beziehungsweise zur eigenen Natürlichkeit.
Ulrike Gaiser, die als freischaffende Künstlerin in Oberursel lebt und arbeitet, interpretiert Attitüde als gestischen Ausdruck einer inneren Haltung: mal kraftvoll und dynamisch, mal zart und
meditativ. Sie nutzt dazu nicht nur Farbe, sondern auch dreidimensionale Strukturen, die sie durch Spachtelmasse auf die Leinwand bringt. Gearbeitet wird mit Sumpfkalk, Pigmenten, Wachs,
Marmormehl und Eisen. Teilweise bilden sich auf ihren Werken tiefe Risse und Spalten, die an das Aussehen ausgetrockneter Böden erinnern.
Die Leidenschaft, den menschlichen Körper zu erforschen, prägt die Arbeiten von Alexandra Kapogianni-Beth. In ihren Skulpturen aus Acrylharz oder Bronze zeigt die Mainzerin die Schönheit und
Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers und fängt Bewegung und Anmut ein. Kunstwerke wie „Part of you in me“, „After the Battle“, „Orpheus“ oder „Minotaurus“ faszinieren ebenso wie ihre
Bleistiftzeichnungen und die auf Büttenpapier gezeichnete Serie „Ancient Faces“.
Bei Susana Infurna Buscarino zeigt sich Attitüde in der Freiheit und Ungegenständlichkeit ihrer Malerei. Ihre großformatigen Arbeiten sind mal in gedeckten, sanften Tönen gehalten, mal sind die
Farben kräftig und lebendig wie im Bild „Ein Flügelschlag bis zum Paradies“. Kathrin Lieske aus Kronberg malt Kunstwerke, die einen interessanten Kontrast zeigen: Einerseits gibt es abstrakte,
intuitiv gestaltete Element, andererseits konkrete Darstellungen von Motiven. Ihre Arbeiten befassen sich mit der Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und der Nähe zur Natur. Beste Beispiele hierfür
sind die Bilder mit dem Titel „Sommerlyrik“. Zu sehen ist ein See im Hintertaunus, ein Ort voller friedlicher Schönheit, in dem eine Frau schwimmt. „‚Sommerlyrik‘ ist eine Erinnerung, ein
Hoffnungsschein, den Einklang mit der Natur in uns zu entdecken“, schreibt Kathrin Lieske.
Die Ausstellung „Attitüde“ der Künstlergruppe „TapetenWechsel“ ist bis zum 6. Juli Kulturzentrum Englische Kirche, Ferdinands-platz, zu sehen. Geöffnet ist mittwochs bis freitags von 16 bis 19
Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 18 Uhr.
Quelle: Taunus Nachrichten, 12.6.2025
"Von hier nach da", Art collection Landratsamt Hofheim, 2024
Gieshoff goes museum 2019/2020
Die erste Triennale-Kunst zeigt aufregende Skulpturen und beängstigende Videos in Hofheim.
Heute ist morgen schon wieder gestern. Wohl wahr und auch ganz klar, der „Blick auf heute“ könnte morgen schon wieder ganz anders aussehen. „Ein wildes Spielfeld“, dieser Blick auf die
zeitgenössische Kunst, würde Amalie Wilke sagen. Individuell schauen, subjektiv wahrnehmen, der „Blick aus dem Bauch“, darauf kommt es der Kunsthistorikerin an. Die erste „Taunus Kunst Triennale“
im Stadtmuseum zu Hofheim will genau diesen Blick im positiven Sinne provozieren. Und Amalie Wilke will genau das aus den Besuchern herauskitzeln, die sie durch die Werkschau zeitgenössischer
Künstler begleiten.
Sie will keine Distanz, sie fordert Subjektivität aus Leidenschaft, es gibt kein falsch oder richtig in der Kunstbetrachtung, schon gar nicht in der Jetztzeit von Kunst, aber es gibt immer
Emotion und manchmal völlig disparate Wahrnehmung, auf deren Feld man „wunderbar eine Debatte aufmachen kann“.
Die Sonntagsführungen von Amalie Wilke, die sich mit ihrer Kollegin Monika Öchsner abwechselt, sind kleine Expeditionen durch die Welt von Künstlern aus dem Main-Taunus-Kreis, die in ihren
Arbeiten einen „Blick auf heute“ werfen. Ganz nah dran am Heute und gleichzeitig der „Vergänglichkeit der Zukunft“, wie sie einen Zyklus ihrer aktuellen Werke nennt, ist Claudia Poeschmann mit
ihrer Mischform aus gemaltem Bild und digitaler Bearbeitung. Gemalte QR-Codes auf Leinwand sind keine Tarnung, sie führen per Scan-App übers Handy auf die Website der Künstlerin und öffnen dort
Varianten des Blicks auf die Gegenwart. Das Kunst-Spiel ist eröffnet, ein Smartphone hat fast jeder im Dutzend der Gruppe dabei. Amalie Wilke strahlt, die Debatte ist eröffnet.
Nur wer auf den Beipackzettel geschaut hat, weiß in diesem Moment, dass Claudia Poeschmann 71 Jahre alt ist. Im gleichen Raum der große Bronzekopf von Wanda Pratschke, geboren 1939 in
Berlin. Seitlich liegend auf einer Art Palette, zeitlos schön. Assoziationen weckend, Dornenkrone oder Dornröschenschlaf, „eher weiblich auf jeden Fall“, finden die Damen unter den
Kunstinteressierten. „Ich liebe diese Plastik“ sagt Amalie Wilke mal so aus dem Bauch heraus. Oh, da werden kurz die Regeln der Kunstbetrachtung im Museum verletzt, man muss vereinzelt
diese Materialität der Figur „Traum II Kopf“ haptisch mit den Händen betrachten.
Das ist erlaubt bei Kai Wolfs kinetischen Objekten im surrealistischen Geist. Sein Zeitspiel eine Art Perpetuum mobile. Auf eine vertikale Holzoberfläche gestreute Eisenspäne formen sich,
angetrieben von einem beweglichen Magneten, zu immer neuen Formen, Figuren, Insekten in ihrem kleinen Raum-und-Zeit-Kosmos. „Die Zeit ist das, was vergeht und zugleich als einziges
unvergänglich ist“, sagt Kai Wolf. Zeit ist immer hier, jetzt, heute.
Ein Spiel mit Zeit, die Visualisierung von Zeit fängt den Besucher bereits im Foyer mit der Installation des Lorsbacher Künstlerpaars Mary Zischg und Ernst-Ludwig Kolt ein. Natürlich
lässt Amalie Wilke den Zeit-Zug zu seiner einstündigen Reise hier abfahren. Man muss sich der emotionalen Öffnung beim „Blick auf heute“ verschreiben, wenn der Trip erhellend sein soll.
@Jürgen Streicher - Frankfurter Rundschau vom 22.12.019
Gieshoff goes museum 2018
Kinder an die Kunst
Die Burg-Schule Eppstein zu Gast im Stadtmuseum Hofheim
23. Februar – 25. März 2018
Plattformen für Kinderkunst gibt es selten. Kunst von Kindern wird eher belächelt und lediglich in Oslo gibt es das weltweit einzige Museum für
Kinderkunst.
Picasso erzählte oft, dass er, als er ein Kind war, wie ein großer Meister malte. Aber um malen zu können wie ein Kind, musste er ein Leben lang lernen. So wie
bei Picasso findet man kindliche Handschriften bei vielen Künstlern, bewusst erarbeitet und entwickelt.
Doch warum nimmt man nicht einfach die unbefangene und natürliche Malerei von Kindern als Grundlage und Bestandteil von Ausstellungen ebenso wahr wie Arbeiten
von Erwachsenen, die versuchen diese Freiheit und Unbefangenheit von Kindern zu erlernen?
Die Malerin und Kunstpädagogin Sabine Gieshoff tut dies und verbindet das große Schaffenspotenzial ihrer Grundschüler an der Burg-Schule Eppstein mit ihrer
eigenen Malerei. So entsteht seit Jahren eine Sammlung von Bildern mit verschiedenen Bildebenen.
Sabine Gieshoff gründete 2008 in der Burg-Schule Eppstein ein Kinderatelier, in dem die Schüler in Pausen, in freien Arbeitsphasen und im Unterricht
selbstbestimmt arbeiten können. Viele der ausgestellten Bilder sind dort entstanden und weiterentwickelt worden.
Die Ausstellung präsentiert zum einen eine Auswahl von Bildern, die Sabine Gieshoffs Arbeiten mit der Malerei ihrer Schüler verknüpft, zum anderen aber auch nur
Kindermalerei. Sie zeigt die Weiterentwicklung der Kinderbilder über mehrere Jahre, beeinflusst von Unterrichtsthemen, Museumsbesuchen, Künstlern und natürlich vor allem durch die Entwicklung der
gestalterischen Fähigkeiten der Kinder selbst.
Das Stadtmuseum Hofheim stellt sich der Herausforderung, Malerei von Kindern ernst zu nehmen und mit ca. 50 Werken in dieser Ausstellung gekonnt zu
präsentieren.
Está patente até 5 de Julho, na sala de exposições da Biblioteca Pública e Arquivo da Horta, uma exposição de pintura com o título genérico de “Momento Faial”, da
autoria da artista plástica Sabine Gieshoff, mulher discreta e reservada, professora alemã que, em licença sabática, vive há quase um ano na ilha do Faial.
Entramos e deparamos com uma pluralidade temática e uma diversidade cromática. Trata-se de uma exposição alegre, quiçá, divertida, de cores solares, uma pintura que
viaja pela ilha do Faial e se projeta por outros territórios.
Sabine Gieshoff demonstra capacidade de inovar em materiais e modos de expressão, apresentando maneiras outras de visualizar. Por exemplo: alguns quadros estão
dispostos no chão e o visitante é convidado a colocar-se em cima de uns banquinhos para uma visão “picada” dos mesmos.
Exposições como esta são feitas para ver de perto, quase como quem folheia, página a página, uma publicação. Isto faz com que a atenção ao pormenor seja
especialmente relevante para o entendimento de cada quadro.
Numa visão reinventada do real, a pintora capta uma alma longínqua, uma identidade do recôndito, uma aventura imanente do Faial. E partilha connosco uma visão
luminosa (também irónica e crítica), de momentos vividos e de instantes suspensos do quotidiano da ilha: o velhote sentado placidamente num banco; a rusticidade de vacas, cabras e cavalos; os
banhistas na praia; a “Ninfa de Banho” (que tanto pode estar na Praia do Almoxarife como em Londres ou na Lua)... E podemos ver baleias, golfinhos e carpas. E há a visão apetecível da montanha do
Pico. E, aqui e ali, despontam figuras femininas, em poses pensativas e ensimesmadas…
Tudo isto nos é dado através de um imaginário figurativo, de uma encenação e de uma experiência criativa do olhar. Gostei e não dei o meu tempo por
perdido.
Victor Rui
Dores
Ich war dann mal weg! Pressetext September 2013
Malerei und Me(e)r
Ein ganzes Jahr hat die Niedernhausener Künstlerin Sabine Gieshoff der Malerei gewidmet. Während ihres Aufenthaltes auf der Azoreninsel
Fajal hat sie Land und Leute in ausdrucksstarken Bildern eingefangen und dort eine in Presse und Fernsehen vielbeachtete Ausstellung präsentiert. Zu diesem Erfolg trug auch ihre
Ausstellungserfahrung als Mitglied der Künstlervereinigung „Form, Bild und Farbe“ aus Niedernhausen bei.
Eine Ausstellung im Zentrum Alte Kirche in Niedernhausen bildet nun den Abschluss dieses schöpferischen Jahres. Vom 6.-8. September
sind Kunstinteressierte eingeladen, Werke von Sabine Gieshoff zu betrachten und mit der Künstlerin ins Gespräch zu kommen. Die Ausstellung ist am Freitag und Sonntag von 16-19
Uhr geöffnet. Am Samstag öffnet die Ausstellung ihre Pforten um 19 Uhr. An diesem Tag wird auch ein musikalisches Programm geboten: Das Vocalensemble Le Courage aus Niedernhausen und die Band
Acid Grace aus Mainz werden die Besucher mit abwechslungsreicher Musik erfreuen.
September/Oktober 2013
Brasilien – mehr als Zuckerhut und Samba!
29 Künstler und ein vielfältiges Rahmenprogramm bieten interessante Einblicke in ein facettenreiches Land.
Unter dem Motto „Brasilien – mehr als Zuckerhut und Samba“ steht die diesjährige. Gemeinschaftsausstellung der „Kunst im Schaufenster“, die der Kulturring Idstein in Zusammenarbeit mit Idstein
Aktiv vom 27. September bis 13. Oktober im Gerberhaus Idstein veranstaltet.
Brasilien wird als Ehrengast der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt, als Gastgeberland der WM 2014 sowie der Olympiade 2016 in den Medien aktuell sehr vielschichtig beleuchtet. Davon inspiriert
präsentieren 29 Künstler im Gerberhaus ihre themenbezogenen Arbeiten - eingerahmt von einem abwechslungsreichen Programm mit Vorträgen, Lesungen, Tanz-Workshops, Kreativ-Angeboten und
Musikeinlagen. Diese sollen weitere Aspekte des Mottos, zum Beispiel Geschichte, Religion, Musik, Geographie sowie soziale Themen, in das Gesamtkonzept der Veranstaltung integrieren. Der Erlös
des Begleitprogramms wird an die in Brasilien gegründete, gemeinnützige Organisation „Fazenda da Esperanca“ – „Hof der Hoffnung“ gespendet.
Parallel zur Gemeinschaftsausstellung im Gerberhaus präsentieren sich die Künstler vom 27. September bis 31. Oktober - unabhängig von einem vorgegebenen Thema - ganz individuell in den Läden und
Schaufenstern der Idsteiner Unternehmen und machen damit einen herbstlichen Einkaufsbummel in der Hexenturmstadt zu einem besonderen Erlebnis.
Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 27. 9., um 19:00 Uhr im Gerberhaus, musikalisch begleitet durch brasilianische Rhythmen der „Banda Cajuina“. Weitere Veranstaltungen dort sind:
Kreatives Arbeiten für Kinder mit Stefan Seeberg und „Tanz Taktell“ am 28. 9.und 3./5./12. 10. jeweils von 11:00 bis 14:00 Uhr;
Samba-Workshop mit Stefan Seeberg und „Tanz Taktell“am 1. und 8. 10. jeweils von 19:30 bis 20:30 Uhr;
Der Literaturkreis des Kulturrings präsentiert Professor Erhard S. Gerstenberger mit einem Vortrag zum Thema „Befreiungstheologie“ am 30. 9. von 19:30 bis 21:30 Uhr und die brasilianische Autorin
Beatrize Bracher in einer Lesung ihres Werkes „Antonio“ am 10. 10. von 19:30 bis 21:30 Uhr;
„Fazenda da Esperanza“ stellt sich am12. 10. von 10:00 bis 12:00 und im Rahmen einer abendlichen
Finissage von 18:00 bis 20:00 Uhr mit einem Informationsstand und einem Diavortrag über ihre Arbeit
vor.
Öffnungszeiten für die Ausstellung im Gerberhaus:
Montag - Freitag: 15:00 - 17:00 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag: 11:00 - 17:00 Uhr
Samstag, 12.10.2013 10:00 - 20:00 Uhr